Das Thema Gesundheit hat in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen. Die Menschen informieren sich immer mehr und sorgen für ihre eigene Gesundheit. Dabei steht man oft vor vielen Fragen. Wir haben in einem Interview zum Thema 'Ergonomie am Arbeitsplatz' mit der Arbeitsmedizinerin Frau Dr. Med univ. Irmgard Reisinger einige dieser Fragen gestellt.
Wie wichtig ist Ergonomie am Arbeitsplatz und warum?
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil des präventiven Arbeitsschutzes und fördert einerseits effiziente und möglichst fehlerfreie Ausübung von Tätigkeiten, andererseits - und das ist der eigentliche Aspekt für ergonomische Beratungen - dient sie der Gesundheit und Sicherheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. An Arbeitsplätzen, die nach ergonomischen Gesichtspunkten optimal eingerichtet sind, werden Personen so unterstützt, dass sie auch über lange Zeit ohne Gefahr der Entwicklung von funktionellen oder morphologischen Beeinträchtigungen beschwerdefrei arbeiten können.
Was sollte daher bei der Planung eines Arbeitsplatzes Beachtung finden?
Einen Arbeitsplatz nach ergonomischen Gesichtspunkten umzugestalten, weil die dort tätigen Personen Beschwerden wie zum Beispiel muskuläre Verspannungen, Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates, Sehnenscheidenentzündungen, Kopfschmerzen, rasche Ermüdbarkeit oder Schwindel entwickelt haben, ist viel schwieriger, als einen Arbeitsplatz von Anfang an ergonomisch zu planen. Dabei müssen neben Arbeitsabläufen, Lichtverhältnissen und räumlichen Bedingungen vor allem unterschiedliche körperliche Voraussetzungen und individuelle Bedürfnisse der jeweiligen Benutzer berücksichtigt werden. Es ist wesentlich sinnvoller, bereits bei der Planung Fachleute und nach Möglichkeit die später dort Arbeitenden mit einzubeziehen, um Beschwerden und Beeinträchtigungen primärpräventiv zu begegnen. Sollten bereits Erkrankungen bestehen, sind speziell abgestimmte ergonomische Anpassungen nicht nur zur Symptomreduktion hilfreich, sondern stellen in vielen Fällen wichtige Komponenten für eine erfolgreiche Therapie dar.
Welche Bedeutung kommt dem Bürodrehstuhl im Arbeitsalltag zu?
Die Relevanz ergonomischer Überlegungen bei der Ausstattung eines Büroarbeitsplatzes, speziell des Bürodrehstuhls, kann nicht genug betont werden. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlangt die berufliche Tätigkeit stundenlanges Sitzen vor dem Computer und dadurch häufen sich auch Erkrankungen, die durch falsches Sitzen verursacht werden. Es ist vor allem die über längere Zeit andauernde starre Sitzposition, die ein hohes Risiko für vielerlei Beschwerden darstellt. Unser für die unterschiedlichsten Belastungen angepasster Bewegungsapparat muss vor allem bei langer Sitzdauer optimal unterstützt werden, um Verspannungen, Ermüdung oder Entzündungen mit daraus resultierenden Schmerzen und Funktionseinschränkungen vorzubeugen.
Welches Mindestmaß an Ausstattung sollte ein Bürodrehstuhl aufweisen, um der Gesundheit zuträglich zu sein?
Ein Bürodrehstuhl muss individuell an den Besitzer anpassbar sein, was die Größe und Neigung der Sitzfläche, die Unterstützung der Lendenlordose, die Höhe, den Widerstand und die Verstellbarkeit der Rückenlehne und der Armlehnen und selbstverständlich die Höhe des Stuhls insgesamt betrifft. Alle diese Funktionen sollten möglichst dynamisch veränderbar sein.
Der am besten ausgestattete, schönste und teuerste Bürostuhl kann sich auf die Gesundheit des Benutzers nachteilig auswirken, wenn er den individuellen Bedürfnissen nicht entspricht oder falsch eingestellt wurde. Es empfiehlt sich, sich für die Wahl und die Anpassung des Stuhls viel Zeit zu nehmen und eventuell Experten zu Rate zu ziehen, denn Beschwerden treten oftmals erst nach einer längeren Latenzzeit auf, weshalb falsches Sitzen meist zu spät erkannt wird. Primärprävention ist auch in diesem Bereich Handlungsziel.
Meine Erfahrungen mit dem Sensor S 4.0.
Ich habe seit einigen Wochen das Vergnügen, den Sensor S 4.0 zu testen und bin davon wirklich sehr begeistert. Durch den unter der Sitzfläche platzierten Sensor und nach der auf den Benutzer abgestimmten Kalibrierung wird das jeweilige Sitzverhalten genauesten analysiert. Das Programm bietet darüber hinaus allgemeine Informationen bezüglich Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz und regelmäßige Aufforderungen zu Übungseinheiten, die sehr klar und verständlich vorgeführt werden und bei denen die Lockerung und Kräftigung vor allem des Nacken-Schulterbereichs im Vordergrund stehen. Mit dem Sensor S 4.0 wird mein Sitzverhalten laufend überprüft und ich werde wiederholt auf fehlerhaftes Sitzen aufmerksam gemacht beziehungsweise erhalte detaillierte Anleitungen zur Verbesserung meiner Sitzposition. Sollte meine Tätigkeit gerade keine Unterbrechung zulassen, verschwindet die Erinnerung sofort und lässt mich in falscher Position weiterarbeiten, ohne mich zu stören. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass ich, sobald die Aufforderung 'Sitzposition wechseln' aufpoppt, automatisch meine Körperhaltung verändere. Dies tut mir selbstverständlich gut und ich lerne laufend, auf mein Verhalten besser aufzupassen. Am Ende eines Arbeitstages kann ich dann überprüfen, ob ich mein individuelles Ziel der Sitzpositionswechsel erreicht habe, alle Bereiche des Stuhls optimal benutzt und genügend Bewegungspausen eingelegt habe. In die Aufzeichnungen kann niemand anderer außer mir einsehen, was mir auch sehr wichtig erscheint.
Was hat Sie bei der Nutzung besonders überrascht?
Ich habe gedacht, ich würde mein theoretisches Wissen über Ergonomie und meine praktischen Erfahrungen als Arbeitsmedizinerin auch für mich in ausreichender Form umsetzen, jedoch wurde ich durch meinen Sensor sehr bald eines Besseren belehrt: Siehe da, ich sitze fast ausschließlich rechts vorne und ändere freiwillig meine Sitzposition kaum. Meine Wirbelsäule wird also fast ständig schief gehalten und obwohl ich einen für ergonomisches Sitzen optimal eingestellten Bürodrehstuhl verwende, hat mich mein Sensorprogramm vorige Woche gefragt, ob ich meine Rückenlehne fixiert habe, weil ich mich stundenlang nicht zurücklehne und somit keine Dynamik feststellbar war. Das alles hat mich sehr erstaunt und ich stehe meinen Gewohnheiten jetzt sehr kritisch gegenüber. Mittlerweile zeigen die laufenden Sensoranalysen bereits eine Verbesserung meines Verhaltens: Ich bin also lernfähig.
Würden Sie sagen, dieser Sensor trägt zum Gesundheitsbewusstsein des Nutzers bei?
Ja, absolut, ich denke aus dem bereits Gesagten geht hervor, dass der Sensor enorm zum Gesundheitsbewusstsein des Nutzers beiträgt.
Würden Sie den Sensor S 4.0 weiterempfehlen?
Den Sensor S 4.0 kann ich wegen seiner leicht nachvollziehbaren und einfach anwendbaren gesundheitsfördernden Wirkweise sehr empfehlen und tue dies auch in Firmen, die ich arbeitsmedizinisch betreue sowie Kollegen gegenüber, die sich mit Ergonomie am Büroarbeitsplatz beschäftigen. Die Bedeutung eines richtigen Sitzverhaltens ist durch die zahlreichen Büroarbeitsplätze enorm groß geworden und eine Analyse der Sitzpositionen mit der Möglichkeit einer Optimierung des eigenen Sitzverhaltens, wie sie durch den Sensor S4.0 geboten wird, kann als gesundheitsfördernd betrachtet werden.
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