SO WIRD JEDER BÜROSTUHL ZUM OPTIMALEN SITZMÖBEL
Ein hochwertiger und moderner Bürostuhl ist die beste Voraussetzung für die gesunde Sitzarbeit. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass Mitarbeiter darauf auch optimal sitzen. Denn erst mit der perfekten Einstellung passt sich der Bürostuhl individuell an die ergonomischen Bedürfnisse des Körpers an. Und darauf kommt es wirklich an. Denn kein Körper ist nach Werkseinstellungen konstruiert. Darum heißt es ab jetzt: Nicht einfach hinsetzen, sondern den Stuhl vorher richtig einstellen!
ES GIBT SITZEN. UND ES GIBT GESUNDES SITZEN.
Obwohl immer mehr Menschen ihr Geld vor dem Bildschirm verdienen, schaut kaum einer darauf, was wir gegen die typischen Folgen des falschen Sitzens tun können. Zwar wissen wir alle, dass dauerhaftes Sitzen zu Verspannungen und Durchblutungsstörungen sowie Rückenproblemen führen kann. Wir wissen auch, dass Gelenke, Muskeln und der Kreislauf beim dauerhaften Sitzen besonders herausgefordert werden.
Kaum jemand weiß jedoch, dass gerade die Stuhleinstellung viele dieser Auswirkungen erheblich mildern kann. Wie setzen uns oft einfach auf einen falsch oder gar nicht eingestellten Stuhl - auf dem unser Körper jetzt nicht nur mit dem Sitzen an sich, sondern auch mit dem Ausgleichen einer vollkommen unpassenden Haltung beschäftigt ist.
Jeder von uns hat eine andere Grundkonstitution, einen anderen Körperbau und andere Voraussetzungen an Unterstützung. Darum ist die Rechnung einfach: Alles, was man an einem modernen Bürostuhl anpassen kann, sollte man auch anpassen!
DIE SITZHÖHE: SCHÖN AUF DEM TEPPICH BLEIBEN!
Bei der Höhenverstellbarkeit greifen viele Mitarbeiter gerne zu. Allerdings gehen sie dabei meist nach Gefühl - oder nach Tastaturhöhe. Dann kann es schnell passieren, dass die Füße in der Luft baumeln oder die Knie zu eng angewinkelt werden. Beide Füße sollten auf dem Boden stehen können, während die Knie dabei einen Winkel von etwa 90 Grad bilden. Auch die Armebeuge erreicht einen 90 Grad Winkel, wenn die Hände auf der Tastatur liegen. Der Effekt ist sofort spürbar: Die Schultern werden nicht nach oben gezogen, sondern hängen entspannt und gerade nach unten. Weil die Füße nicht baumeln, wirken keine Zugkräfte auf die Rückenmuskulatur.
Ganz wichtig: Beim Austarieren der Sitzhöhe sollte der Po nicht nur auf der Stuhlkante sitzen, sondern nah an die Lehne geschoben werden. In dieser Haltung wird auch bereits der Rücken durch die Lehne erheblich entlastet. Der Körper ist das Maß aller Dinge. Nicht das Möbelstück.
DIE RÜCKENLEHNE: SCHÖN LÄSSIG BLEIBEN!
Die Rückenlehne wird meist so genutzt, wie sie kommt. Die negativen Folgen dadurch sind durchaus enorm: Hat der Körper keinen Kontakt zur Lehne, steht der Rücken unter Dauerbelastung. Außerdem beugen sich viele Mitarbeiter bei der Arbeit nach vorne. Eigentlich bildet die Wirbelsäule eine leichte S-Form, die bei Fehlhaltungen nach und nach umgestülpt wird. Die sogenannte Lordosenstütze, also die Wölbung an einer Rückenlehne auf Kurvenhöhe, soll diese Veränderung verhindern. Aber dazu muss die Rückenlehne eben immer Kontakt mit dem ganzen Rücken haben.
Die optimale Einstellung ist gefunden, wenn der Rücken in aufrechter Haltung vollen Lehnenkontakt hat und sich bei leichten Bewegungen nicht davon entfernt. Die Lordosenstütze liegt praktisch unfühlbar direkt in der S-Kurve.
DAS IST GENAU MEINER!
Nicht jeder Bürostuhl ist optimal für jeden Körper geeignet - auch wenn sich viele Funktionen anpassen lassen. Darum sollten Mitarbeiter beim Arbeitgeber immer ein individuelles Modell anfordern. Die Sitztiefe stellt sicher, dass der Po vollständig auf dem Stuhl sitzt, ohne dass die Beindurchblutung behindert wird. Größere Personen benötigen deshalb oft tiefere Stühle. Bei der Festigkeit ist es ähnlich wie bei Matratzen: je schwerer der Körper, desto fester sollte der Sitz sein. Sonst sinkt der Körper ein, das Becken verschiebt sich nach hinten, der Rücken wird automatisch krumm. Ist die Lehne zu weich, vernachlässigt auch sie ihre Stützfunktion. Auch hier spielt das eigene Körpergewicht - vor allem wegen des Drucks auf die Lehne - eine Rolle.
Auch bei den Armlehnen lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Sie sollen dabei helfen, die Arme ohne Belastung im 90 Grad-Winkel zu halten. Sehr breitschultrige Menschen haben dabei andere Anforderungen an die Breite des Sitzes (und den Abstand der Armlehnen) als schmal gebaute Personen.
Übrigens ist nach einem gewissen Zeitraum immer ein Checkup des Bürostuhls fällig: Passt er noch zum Körper? Erfüllt er noch alle seine Aufgaben? Lautet die Antwort Nein, ist ein Austausch notwendig.
Doch selbst der perfekte Stuhl leistet nichts ohne seinen Besitzer: Dieser sollte gerade am Anfang seine Haltung bewusst kontrollieren und sich evtl. anders hinsetzen. Sobald die perfekte Position auf dem Stuhl einmal in Fleisch und Blut übergegangen ist, werden viele Bildschirmarbeiter bei Feierabend merken, dass sich der Körper den ganzen Tag weit weniger abmühen musste.
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