Wenn zwei wichtige Jubiläen zusammen fallen, ist das ein guter Anlass, dies gebührend zu feiern. So feierte Interstuhl vor einigen Tagen gleich zwei Jubiläen: den 70sten Geburtstag von Werner Link und das 50jährige Firmenjubiläum. Zum offiziellen Festakt am 28. April wurden 1200 Gäste erwartet. Neben den Festereden war das Hauptevent ein 45minütiges Singschauspiel, das in einer Zeitreise durch die Unternehmensgeschichte und das Leben von Werner Link führte. Der Freitag gehörte den Kunden mit speziellen Vorträgen und Veranstaltungen. Und am Samstag war die gesamte Bevölkerung eingeladen beim Tag der offenen Tür mitzufeiern. Höhepunkt dabei war die Einweihung des "Interstuhl-Pfades". Werner Link wurde 1941, während des Zweiten Weltkriegs, als Sohn des Schmiedemeisters Wilhelm Link in Tieringen geboren. Die entbehrungsreiche und bildungsarme Kindheit nach den Kriegsjahren forderten schon früh die praktische und vorausschauende Entwicklung von Werner Link, der bei seiner Prüfung der jüngste Meister als Kfz-Mechaniker in Baden-Württemberg war. Aufgrund der wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen begannen Vater und Sohn Link im Jahr 1961 mit der Fertigung von Nähmaschinengestellen und einfachen Arbeitsstühlen.
Der Name Interstuhl wurde zwar erst einige Jahre später eingeführt, das Unternehmen aber war entstanden. Die Zukunft braucht Herkunft, weshalb die Identifikation mit einer Region ein wesentliches Element der Entwicklung von Unternehmen sein kann. Werner Link und Interstuhl sind untrennbar mit Tieringen auf der Schwäbischen Alb verbunden. Der Weg vom Handwerk zur Globalisierung führte vom Metall in der Landwirtschaft zur international geschätzten Kompetenz im Sitzen. Im Rückblick scheint der eingeschlagene Weg zwingend und einfach, doch aus der jeweiligen Zeit heraus war er ohne besonderen Mut und viel Weitblick nicht zu bewältigen. Hinzu kamen Konsequenz und Fleiß der gesamten Familie Link, den Weg von der Schmiede zum Stuhlhersteller seit 1961 erfolgreich zu beschreiten. Aus einem Versorgungsmangel der Nähmaschinenhersteller mit Sitzmöbeln entwickelte die Familie Link in mühsamer Kleinarbeit ein Geschäftsmodell, das über die Jahrzehnte ausgebaut wurde und heute in aller Welt mit wegweisenden Sitzmöbeln begeistert. Schritt für Schritt wurde das Unternehmen erweitert, was zunächst mit der Verlagerung und Erweiterung des Betriebes 1969 in der Brühlstraße begann. In schneller Folgen kamen in den 1970er Jahren weitere Bauabschnitte hinzu, ebenso eine zunehmende Anzahl von Niederlassungen im Ausland. 1995 weiteres wurde der Markenname interstuhl auch zur Bezeichnung des Unternehmens.
Heute beträgt die Produktionsfläche in Tieringen 56.000 qm. Der Betrieb ist seit 1993 als einer der ersten in der Branche zertifiziert nach ISO 9001 (Qualität), seit 1996 zertifiziert nach ISO 14001 (Umweltmanagement). Joachim und Helmut Link führen das Unternehmen in der dritten Generation weiter. Auch sie nehmen die Verpflichtung zur Standortsicherung sehr ernst. Meilensteine auf diesem Weg waren in den vergangenen Jahren die Erweiterung des Hochregallagers, der Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrum und zuletzt die Interstuhl- Arena.
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